Die Optikerbranche steht vor einer großen Herausforderung: Der Mangel an qualifizierten und motivierten Nachwuchskräften wird immer drängender. Trotz des hohen Interesses und der Leidenschaft vieler junger Menschen für den Beruf des Augenoptikers entscheiden sich viele aufgrund besserer finanzieller Bedingungen für andere Ausbildungswege. Diana Stoffers setzt sich intensiv mit diesem Thema auseinander und zeigt Wege auf, wie die Optikerbranche ihre Attraktivität für junge Talente steigern kann.
„Es wird immer schwieriger, qualifizierte und motivierte Auszubildende zu finden“, so Diana Stoffers. „Die Optikerbranche muss dringend Maßnahmen ergreifen, um die Ausbildung wieder attraktiver zu machen und junge Talente langfristig zu binden.“ Viele junge Menschen wählen Berufe in Branchen, die höhere Ausbildungsvergütungen und zusätzliche finanzielle Unterstützung bieten. Die Expertin nennt ein prägnantes Beispiel: die Geschichte einer jungen Frau, die sich trotz ihrer Leidenschaft für die Optik für eine Ausbildung im Baumarkt entschied, da dieser im ersten Ausbildungsjahr 350 € mehr Gehalt, einen 500 € Zuschuss für den Führerschein und weitere Boni bot. Diese Entscheidung ermöglichte ihr finanzielle Unabhängigkeit und eine eigene Wohnung – eine Option, die ihr mit dem Ausbildungsgehalt zur Optikerin nicht offenstand.
Um dem Nachwuchsmangel entgegenzuwirken, empfiehlt Diana Stoffers eine Reihe von Maßnahmen. Eine Anpassung der Ausbildungsvergütungen an das Niveau anderer attraktiver Ausbildungsberufe sei entscheidend, um finanzielle Unabhängigkeit zu ermöglichen. Zusätzlich könnten Benefits wie Fahrkostenzuschüsse und Unterstützung beim Erwerb des Führerscheins die Attraktivität der Ausbildung erhöhen. „Solche Maßnahmen zeigen den Auszubildenden, dass ihre Arbeit wertgeschätzt wird“, betont sie. Flexibilität und Work-Life-Balance, einschließlich flexibler Arbeitszeiten und der Möglichkeit, Beruf und Privatleben gut zu vereinbaren, seien auch wichtige Faktoren für die Zufriedenheit und Motivation der Auszubildenden.
„Außerdem sollten klare Karriereperspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb des Unternehmens kommuniziert und gefördert werden, um die langfristige Bindung an das Unternehmen zu stärken“, ist ein weiterer Rat von Diana Stoffers. Der Einsatz neuer Technologien, praxisorientierte Projekte und die Möglichkeit, in verschiedenen Bereichen des Unternehmens Erfahrungen zu sammeln, könnten ebenfalls attraktiv wirken. Schließlich könne das Engagement in Schulen und Bildungseinrichtungen durch Informationsveranstaltungen, Praktika und Kooperationen das Interesse für den Beruf des Augenoptikers bereits frühzeitig wecken.
Diana Stoffers appelliert an Unternehmer, Inhaber und Führungskräfte, in attraktive und zeitgemäße Ausbildungsprogramme zu investieren. „Die Rekrutierung und Ausbildung von Nachwuchskräften ist eine kluge Investition in die Zukunft des Unternehmens. Höhere Gehälter, Benefits und echte Karriereperspektiven sind der Schlüssel, um als attraktiver Ausbildungsbetrieb zu punkten“, so Stoffers.
Die Optikerbranche müsse handeln, um die besten Talente nicht an die Konkurrenz zu verlieren. Motivierte Auszubildende, die eine wertvolle und angemessen vergütete Ausbildung erhalten, seien entscheidend für den zukünftigen Erfolg und das Florieren der Unternehmen.